Die Brutzeit ist eine entscheidende Phase im Leben unserer heimischen Vögel. In dieser Zeit bauen sie Nester, legen Eier, brüten sie aus und ziehen ihre Küken groß. Doch wann genau beginnt die Brutzeit, wie lange dauert sie und wie kannst du unsere gefiederten Freunde dabei unterstützen? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige rund um die Brutzeit der Vögel und den Einsatz von Nistkästen.

Was ist die Brutzeit und wie lange dauert sie?
Die Brutzeit bezeichnet den Zeitraum, in dem Vögel ihre Eier legen, ausbrüten und die Jungvögel aufziehen. In Deutschland erstreckt sich diese Phase in der Regel von März bis September . Die genaue Dauer variiert je nach Vogelart und Umweltbedingungen. Während dieser Zeit durchliefen die Vögel mehrere Phasen:
-
Nestbau : Je nach Art dauert der Bau des Nests zwischen 3 Tagen und 3 Wochen. Es werden Materialien wie Zweige, Gras, Moos oder Federn verwendet, um ein sicheres Zuhause für die Eier und spätere Küken zu schaffen.
-
Eiablage und Brutphase: Nach dem Nestbau legt das Weibchen in der Regel 3 bis 7 Eier . Die Brutzeit, auch die Phase des Ausbrütens, dauert meist zwischen 10 und 14 Tagen . Während dieser Zeit wechseln sich die Eltern oft ab, um die Eier warm zu halten.
-
Aufzucht der Küken: Nach dem Schlüpfen kümmern sich die Eltern intensiv um die Fütterung und den Schutz der Jungvögel. Diese Phase dauert je nach Art zwischen 2 und 4 Wochen , bis die Küken geflogen werden und das Nest verlassen wird.
Hier eine Übersicht der Brutzeiten nach Monaten:
- März: Amsel, Hohltaube
- April: Bachstelze, Blaumeise, Buntspecht, Dohle, Feldsperling, Haubenmeise, Kleiber, Kohlmeise, Rotkehlchen, Star, Sumpfmeise, Tannenmeise, Waldkauz, Zaunkönig
- Mai: Gartenrotschwanz, Grauschnäpper, Hausrotschwanz, Wendehals
Wichtig: Während der Brutzeit ist es gesetzlich verboten, Hecken und Bäume stark zurückzuschneiden!
|
Eiablage |
Brutphase |
Küken schlüpfen |
Aufzucht |
Ausflug |
Nestbau: Wo nisten welche Vögel?
-
Vögel, die Nistkästen nutzen:
Blaumeisen, Kohlmeisen, Kleiber, Sperlinge, Stare -
Vögel, die in Sträuchern nisten:
Amseln, Rotkehlchen, Zaunkönige -
Vögel, die in Bäumen nisten:
Störche, Greifvögel, Eichelhäher, Elstern
Eiablage & Brutphase: Wie viele Eier legen Vögel?
Die Anzahl der Eier variiert je nach Art. Hier einige Beispiele:
Vogelart | Gelegegröße | Brutdauer |
Amsel | 2 - 5 Eier | ca. 14 Tage |
Blaumeise | 8 - 15 Eier | ca. 15 Tage |
Kleiber | 4 - 7 Eier | ca. 15 Tage |
Kohlmeise | 5 - 12 Eier | ca. 14 Tage |
Rotkehlchen | 4 - 7 Eier | ca. 13 Tage |
Star | 5 - 6 Eier | ca. 14 Tage |
Zaunkönig | 4 - 8 Eier | ca. 14 Tage |
Weitere Vogelarten und ihre Gelegegrößen findest Du in unserem Wildvogelverzeichnis sowie detaillierte Informationen zum Brutverhalten unter diesem Link.
Aufzucht der Küken: Wann verlassen sie das Nest?
Nach dem Schlüpfen sind die Küken zunächst hilflos und brauchen ständige Versorgung. Die Eltern füttern sie mit Insekten und Würmern, bis sie stark genug sind, das Nest zu verlassen.
- Amsel: ca. 15 Tage
- Blaumeise: ca. 20 Tage
- Kleiber: ca. 24 Tage
- Kohlmeise: ca. 20 Tage
- Rotkehlchen: ca. 14 Tage
- Star: ca. 18 Tage
- Zaunkönig: ca. 14 Tage
Nach dem Verlassen des Nests werden die Jungvögel noch von den Eltern betreut, bis sie selbstständig werden.
Hecken & Bäume während der Brutzeit nicht schneiden!
Es ist gesetzlich verboten, Hecken und Bäume vom 1. März bis 30. September radikal zu beschneiden (§39 BNatSchG).
Warum? Vögel bauen ihre Nester oft in Hecken und Sträuchern, und ein Schnitt könnte Eier oder Küken gefährden. Verstöße können mit hohen Bußgeldern geahndet werden!
Was ist erlaubt?
- Fachgerechte Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen von Bäumen, einschließlich der Entfernung von Totholz und beschädigten Ästen.
- Das Entfernen von Ästen und Zweigen mit einem maximalen Umfang von 15 cm ist unter bestimmten Bedingungen erlaubt, zum Beispiel, um Verschattung zu vermeiden oder Feuerwehrzufahrten freizuräumen.
- Äste, die das Nachbargrundstück überragen, dürfen ebenfalls fachgerecht entfernt werden, jedoch ebenfalls mit einem maximalen Umfang von 15 cm.
Nistkästen richtig aufhängen – so geht’s
Achte beim Aufhängen von Nistkästen darauf, sie in einer Höhe von 1,5 bis 2,5 Metern zu platzieren. Die Einflugöffnung sollte nach Osten oder Südosten ausgerichtet sein, um Wind und Regen zu vermeiden. Befestige den Kasten stabil, damit er nicht schwingt. Weitere detaillierte Tipps zum richtigen Aufhängen und zur Pflege von Nistkästen findest du auf unserer Seite hier.
So kannst du Vögel während der Brutzeit unterstützen
- Nistkästen aufhängen – Besonders in Gärten mit wenig natürlichen Brutplätzen.
- Hecken und Sträucher nicht schneiden – Schutz für brütende Vögel.
- Garten naturnah gestalten – Mit heimischen Pflanzen und Wasserstellen.
- Jungvögel nicht einsammeln – Sie werden meist noch von den Eltern versorgt.